Entsorgung von Kühlschmierstoffen

Kühlschmierstoffe richtig entsorgen!

Es gibt unterschiedliche Arten von Kühlschmierstoffen, wie wassermischbare Kühlschmierstoffe (wmKss) und nicht wassermischbare Kühlschmierstoffe (KSS). Je nachdem wie sehr man den Kühlschmierstoff pflegt, können unterschiedliche Standzeiten erreicht werden. Somit kann es durchaus sein, dass bei falscher Pflege ein wassermischbarer Kühlschmierstoff nur wenige Wochen oder Monate hält, der jedoch bei optimalen Voraussetzungen viele Jahre eingesetzt werden kann.
Anders sieht es hingegen bei nichtwassermischbaren Kühlschmierstoffen (Öl) aus. Hier kann das Produkt je nach Qualität vom Basisöl, der Additivierung und richtiger Filtration durchaus weit über 10 Jahre und länger in gleichbleibender Qualität eingesetzt werden.

Wer wassermischbare Kühlschmierstoffe (wmKss) einsetzt, möchte vor allem die Kosten geringhalten. Das fängt bei den Kosten für den Kühlschmierstoff an und geht über die Pflege und Entsorgung dessen. Deshalb ist es umso wichtiger das eingesetzte Produkt optimal zu pflegen. Hierzu gehört je nach Anwendung auch das tägliche oder wöchentlich überwachen des wmKss, z.B. in Form von notieren der Messwerte auf einem Überwachungsblatt. Somit fallen Messwerte, wie der pH-Wert, aber auch die optische Veränderung frühzeitig auf und es können Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden. Die Berufsgenossenschaft schreibt eine wöchentliche Überwachung des pH-Werts, der Konzentration, Niritwert und Wasserhärte vor.

Die Kosten, welche bei schlechter Pflege z.B. in Form von daraus entstehenden Ablagerungen an der Maschine, den Korrosionsproblemen oder den erhöhten Filtervliesverbrauch entstehen sind deutlich höher.

Fremdöl in Kühlschmierstoff
Sollte Fremdöl wie z.B. Hydrauliköl oder Gleitbahnöl auf Grund eines Lecks oder geplatzten Schlauches in den Kühlschmierstoff gelangen, sollte sofort reagiert werden und eine Reparatur vorgenommen werden. Oftmals ist der Fremdöleintrag durch baulich bedingte Maschinenkonstruktion nicht vermeidbar. Aber auch in diesen Fällen kann mit Hilfe von einem Fremdölabscheider Abhilfe geschaffen werden.

Befindet sich zu viel Fremdöl im Kreislauf des wmKss, kann dies in kürzester Zeit zu sehr hohen Kosten führen. Der Grund hierfür sind die teilweise zerstörten Maschinen durch Ablagerungen, Korrosion und den ebenso schlechten Bearbeitungsergebnissen der Werkstücke.

Das Fremdöl sorgt für eine geschlossene Öldecke im Kühlschmierstofftank und verhindert dadurch den notwendigen Sauerstoffaustausch. Damit ist die Grundlage geschaffen, einen sehr raschen Anstieg der sogenannten aneroben Bakterien (Keimzahl) zu bekommen, was die Lebensdauer des eingesetzten Produktes deutlich beeinträchtigt.
Weitere negative Einflüsse sind die Dunkelheit und der Anstieg der Temperatur im Tank, welche das Resultat der geschlossenen Öldecke sind. Dies führt letztlich zu einer „Explosion“ der aneroben Bakterien, die im Übrigen auch für den typischen Montagsmorgengeruch verantwortlich sind.

Eine andere Folge kann auch sein, dass das Fremdöl durch das Emulgatorensystem, welches Grundlage einer jeden Emulsion ist einemulgiert und somit nicht mehr vom Kühlschmierstoff zu trennen ist. Der dadurch veränderte wmKss macht den Bearbeitungsprozess zu nichte.

Am Ende muss der komplette Kühlschmierstoff ausgetauscht und die Maschine gründlich gereinigt werden bevor eine Neubefüllung stattfinden kann. In Summe können somit sehr hohe Kosten anfallen, die bei richtiger Investition, Pflege und Beratung durch Experten eingespart werden können.

Bei wmKss schwimmt das Fremdöl oben auf und kann mit Fremdölabscheidern, die es in verschiedenen Varianten wie Bandskimmer, Vakuumskimmer,… gibt abgeschieden werden. Die Emulsion oder Lösung kann weiterverwendet werden.

Kommt Fremdöl in einen KSS können diese gar nicht voneinander getrennt werden. Daher sollte man die Maschinen, Schläuche und Pumpen stets Instandhalten um Unfälle zu vermeiden.

Abfallarten nach der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV)
Die Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) dient zu der Bezeichnung von Abfällen und deren Einstufung nach ihrer Gefährlichkeit.

Gemäß der AVV sind für Kühlschmierstoffe folgende Abfallschlüssel im Sinne des Europäischen Abfallartenkatalogs (EAK) relevant:

12 01 07* - halogenfreie Bearbeitungsöle auf Mineralölbasis (außer Emulsionen und Lösungen)

12 01 08* - halogenhaltige Bearbeitungsemulsionen und -lösungen

12 01 09* - halogenfreie Bearbeitungsemulsionen und -lösungen

12 01 10* - synthetische Bearbeitungsöle

12 01 19* - biologisch leicht abbaubare Bearbeitungsöle

12 01 14* - Bearbeitungsschlämme, die gefährliche Stoffe enthalten

12 01 15 - Bearbeitungsschlämme mit Ausnahme derjenigen, die unter 12 01 14 fallen

12 01 12* - gebrauchte Wachse und Fette

* kennzeichnet den Abfall als gefährlichen Abfall. Dies hängt nicht von der Chemikalieneinstufung des Produktes ab.

Der Abfallschlüssel des zu entsorgenden Produktes ist im jeweiligen Sicherheitsdatenblatt (SDB), unter Punkt 13, „Hinweise zur Entsorgung“, zu finden. Genauso wie der Hinweis: Darf nicht zusammen mit Hausmüll entsorgt werden. Nicht in die Kanalisation gelangen lassen.

Kühlschmierstoffentsorgung Kosten
Bei der Entsorgung von Kühlschmierstoffen gibt es oft große Unterschiede bezüglich der Kosten. Diese können je nach Region, aber auch je nach zu entsorgender Menge stark variieren, weshalb es durchaus sinnvoll ist mehrere Angebote einzuholen. In jedem Fall sollte darauf geachtet werden, dass man es bei einem Entsorgungsfachbetrieb entsorgt, der einem auch ein Entsorgungsnachweis über die fachgerechte Entsorgung aushändigt.

Die Kosten werden oftmals vom Entsorger per Mengenpauschale wie z.B. 500-1000 Liter abgerechnet oder auch per Liter Altöl/Altemulsion. Je nach beauftragtem Unternehmen kommt evtl. noch eine Anfahrtspauschale hinzu. Das Entsorgen von Altöl und Kühlschmierstoffen kostet in der Regel zwischen €0,90 - €1,20 pro Liter.

Gesetzliche Regelung für die Entsorgung von Kühlschmerstoffen
Die Entsorgung ist in strengen gesetzlichen Vorschriften der EU und Deutschlands genau geregelt. Zu finden sind diese im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), sowie weitere Einzelheiten und konkrete Maßnahmen sind in der VDI-Richtlinie: VDI 3397 Blatt 3 mit dem Titel „Entsorgung von Kühlschmierstoffen“ näher erläutert.

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