Jeder erfahrene Erodierer weiß, dass der Spülvorgang bei der funkenerosiven Metallbearbeitung von größter Bedeutung ist. Das Dielektrikum muss die beim Funkenerosionsprozess entstehenden Abtragspartikelchen aus dem Arbeitsspalt spülen. Ist die Spülung unzulänglich, so können die Abtragspartikel eine Brücke zwischen der Elektrode und dem Werkstück bilden. Dies führt zu Kurzschlüssen, d.h. Lichtbögen, die in das Werkstück und die Elektrode große Krater hineinbrennen können. Moderne Funkenerosionsanlagen besitzen daher eine adaptive Stromüberwachung, die in solchen Fällen zunächst die Pausenzeit zwischen den Impulsen verlängert und den Arbeitsstrom reduziert oder völlig abschaltet. Je dünnflüssiger ein Dielektrikum ist und je geringer seine Oberflächenspannung ist, desto besser kann es die Spülaufgabe bewältigen.

Offene Spülung

Die offene Spülung ist die gebräuchlichste Spülmethode und wird dann eingesetzt, wenn es nicht möglich ist, Spülbohrungen zusätzlich anzubringen.

Druckspülung

Neben der offenen Spülung ist die Druckspülung die wichtigste Methode. Das Dielektrikum wird entweder von oben über eine Spülbohrung durch die Elektrode oder von unten durch das Werkstück gedrückt. Entscheidend für die Wirksamkeit der Spülung ist die Durchflussmenge und weniger der Spüldruck.

Die Spülart muss bei der Untermaßberechnung der Elektrode berücksichtigt werden, da bei der Druckspülung im lateralen Spalt durch die aufsteigenden Partikel ebenfalls eine ständige Erosion stattfindet. Dies führt zu geringfügigen Abbildungsfehlern.

Saugspülung

Bei der Saugspülung werden die Abtragspartikel vom Arbeitsspalt abgesaugt. Diese Spülmethode empfiehlt sich vor allem dort, wo eine feine Endbearbeitung und parallele Wände im Werkstück erreicht werden müssen. Bei dieser Methode muss bei Arbeiten mit kleinen Spaltweiten und geringen Durchflussmengen genau darauf geachtet werden, dass genügend Dielektrikum in den Arbeitsspalt gelangt, damit der Funkenerosionsprozess nicht instabil wird.

Kombinierte Spülung

Bei besonders komplizierten Bearbeitungen kann es zweckmäßig sein, bei den Spülarten (Saugspülung und Druckspülung) miteinander zu kombinieren.

Intervallspülung

Bei der Intervallspülung wird der Erodiervorgang nach einer bestimmten Zeit unterbrochen und die Elektrode zurückgefahren. Dadurch wird die Ausspülung der Abtragspartikel verbessert. Die Rückzugs- bzw. Zustellbewegung der Elektrode hat einen zusätzlichen Saug- bzw. Pumpeffekt, der die Spülwirkung begünstigt. Diese Methode eignet sich vor allem bei tiefen Einsenkungen, dünnen Elektroden oder bei Schlichtarbeiten.

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